„Mutige Passagierin verhindert Pläne von verrücktem Wissenschaftler“. So oder so ähnlich wird es sich die Passagierin des American-Airlines Fluges vor wenigen Wochen wohl gedacht haben, als sie das schlimmste verhindert hat, was jemanden passieren kann. Doch am Ende ist es dann doch etwas anders als erwartet und damit hat die Passagierin wohl überhaupt nicht gerechnet.

Unter dem Titel „Terrorangst trifft auf Dummheit“, hatte ich diesen Blogpost bereits vor einigen Tagen in Planung gehabt, jedoch klingt die jetzige Überschrift viel spannender und interessanter. Spannung ist gut, denn dadurch wird man neugierig und fragt sich, was denn wohl passiert sein mag. Doch das ganze mal beiseite, denn es geht in diesem Blogpost wirklich um eine Passagierin und einen Wissenschaftler, jedoch nicht direkt so wie die Überschrift vermuten lässt.

Der verrückte Wissenschaftler aus der Geschichte, wird hierbei von dem gebürtigen Italiener Guido Menzio verkörpert, welcher Ökonomie an der University of Pennsylvania lehrt. Er forscht hierbei zu Fluktuationen in der Arbeitslosenquote und Gleichgewichtspreisen auf Produktmärkten, wozu natürlich auch komplizierte Differenzialgleichungen gehören. Klar, logisch, weiß doch jeder. Nein, aber ich gehe einmal davon aus, dass ein Terrorist nicht noch während des Fluges die Detonationskraft seiner Bombe ausrechnen wird. Rechnen die das überhaupt vorher aus? Ich weiß es nicht.

Rechnen

Nun wusste es seine Sitznachbarin alias die mutige Passagierin auch nicht und sah in ihm den Teufel persönlich, welcher in einer fremden Sprache dinge auf ein Papier kritzelte, worauf sie das Flugzeug verließ und zurück zum Gate gebracht wurde. Nun folgte unser verrückter Wissenschaftler der Aufforderung der Flugbegleitung ihm zu folgen und so wurde auch er von Bord geholt.

Sie sagten mir, die Frau sei besorgt, ich könnte ein Terrorist sein, weil ich seltsame Zeichen in meinen Block schrieb – Guido Menzio

Am Ende war es dann so, dass unsere mutige Passagierin am Flughafen zurückblieb und der verrückte Wissenschaftler seinen geplanten Flug antreten konnte. Sie habe sich nicht wohl gefühlt, neben solch einem klugen Mann zu sitzen. Das ist aber meine Vermutung und kann von der wirklichen Empfindung abweichen. Wobei es auch daran liegen könnte, dass sie sich einfach geschämt hat, schließlich hatte der Flug, aufgrund ihrer Panik, Verspätung.

Wenn man nach einer Warnung vor ‚verdächtigen Aktivitäten‘ nicht erst mal recherchiert, entstehen viele Probleme, insbesondere wenn sich Fremdenfeindlichkeit weiter ausbreitet – Guido Menzio

Und das ist auch der Punkt. In der heutigen Zeit ist jeder, der nur etwas anders aussieht und etwas anderes macht als die anderen, direkt ein potentieller Terrorist. Auch, wenn man nur Mathematische Formeln auf ein Blattpapier schreibt. Zuerst habe ich mich ja kaputt gelacht aber mittlerweile finde ich es einfach nur erschreckend, wie ängstlich man ist, wenn ein dunkelhaariger Mann irgendwelche Zeichen, die man selbst nicht versteht, aufschreibt. Aber mal ehrlich, diese Story hätte auch vom Postillion kommen können, tut sie aber nicht.